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Kasus

Das Deutsche verfügt über vier Fälle, die die lateinische Bezeichnung «Kasus» tragen: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ. Doch was sind ihre Aufgaben und geht es nicht auch ohne sie? Die Antwort ist ein klares Nein. Da wir im Deutschen eine relativ freie Satzstellung haben, werden die Beziehungen vom Nomen zu den anderen Elementen im Satz über den Kasus angezeigt. Zudem werden die damit einhergehenden Begleiter wie Artikel und Pronomen ebenfalls an den Kasus angepasst. Dieser Prozess wird als Deklination bezeichnet. Ein Satz, der keinen Kasus beinhaltet, ist nicht verständlich, wie folgendes Beispiel zeigt:

Nicht dekliniert: Die Mutter der Mann geben der Katze der Napf.

Dekliniert: Die Mutter (Nominativ) des Mannes (Genitiv) gibt der Katze (Dativ) den Napf (Akkusativ).

Durch die freie Satzstellung des Deutschen ist auch folgende Reihenfolge möglich und aufgrund der Kasusangaben problemlos verständlich:

Dekliniert: Den Napf (Akkusativ) gibt die Mutter (Nominativ) des Mannes (Genitiv) der Katze (Dativ).

Jeder Kasus lässt sich übrigens mit einer W-Frage ausfindig machen:

Nominativ (wer oder was): Wer gibt der Katze den Napf?
Antwort: die Mutter (des Mannes)

Genitiv (wessen): Wessen Mutter gibt der Katze den Napf?
Antwort: (die Mutter) des Mannes

Dativ (wem): Wem gibt die Mutter des Mannes den Napf?
Antwort: der Katze

Akkusativ (wen oder was): Was gibt die Mutter des Mannes der Katze?
Antwort: den Napf